Dem Weihnachtsfestspiel HEILIGE NACHT in symphonischer und kammermusikalischer Fassung
liegt die 1995 von Enrico de Paruta herausgegebene Bearbeitung der handschriftlichen Urfassung von 1915 / 1916 des gleichnamigen Werkes von Ludwig Thoma zugrunde, das im Handschriftenarchiv der Monacensia München verwahrt ist. Die Bearbeitung erschien bei Pattloch / Weltbild.
Aus der kammermusikalische Fassung entwickelte sich langsam das WEIHNACHTSSINGEN HEILIGE NACHT. Immer mehr Musiker, immer mehr Ideen kamen hinzu. Von München zog das Bühnenwerk in Gastspielen nach Regensburg. Ingolstadt folgte mit zahlreichen anderen Gastspielstationen.
Neben der einzigarteigen Interpretetion des Werkes durch Enrico de Paruta, seiner ausdruckstarken und temperamentvollen Art, war das ständig sich wandelnde Musikprogramm ein treibender Motor des Bühnenwerkes. Nach und nach überwog die Klassik. Die Volksmusik behauptete sich weiterhin in konzertanter Aufmachung. Elemente der Weltmusik kamen hinzu.
Die Inszenierung ändert sich jährlich, auch hinsichtlich des Textautors Ludwig Thoma, der uns
zu einer sensiblen Bearbeitung veranlasste.
Heilige Nacht stellt die Krippe von Bethlehem in die bayerische Bergwelt, eingebettet in einen Dialekt, wie zwischen Lenggries und Salzburg angesiedelt ist. Nach klassischem Vorbild stellt das Epos den verzweifelt herbergsuchenden Fremden Maria und Josef, den einfachen Hirten, dem hilfsbereiten Handwerksburschen Hansei und dem großherzigen Häusler Simmei die reichen, hartherzigen Städter gegenüber. Wirt, Hausknecht sowie der mit allen Vorurteilen behaftete geizig-egozentrische Vetter und seine keifende Ehefrau, s´ Basl, sind der Gegenpart der Guten.
Während bei Thoma nur die Armen am Wunder der HEILIGEN NACHT teilhaben, endet die Bühnenfassung des Weihnachtsfestspiels
differenzierter.
Die Heilige Nacht ist eines der schönsten alpenländischen Weihnachtsgeschichten. Ihre Beliebtheit bleibt ungebrochen. Zum weihnachtlichen Gesamterlebnis erhöht die
Allerheiligen-Hofkirche der Residenz zu München das Weihnachtsfestspiel.
Alljährlich strömen tausende von Zuschauern zu diesem ganz besonderen Weihnachtserlebnis. Sie suchen in erster Linie Emotionen, die das geschäftige Treiben im Advent vermissen läßt. Besinnung, Einkehr, aber auch herzhaft lachen zu können und gleich danach die Tränen der Rührung verstohlen wegzuwischen, das garantiert das Weihnachtsfestspiel alt und jung.
Herausragende Stimmen werden begeistern und die Jubiläumsaufführungen in München, Ingolstadt und Regensburg unvergesslich machen.
Enrico de Paruta schöpft heuer aus dem Vollen. Aus einem Vierteljahrhundert seiner Programme läßt er musikalische Höhepunkte auferstehen. Für viele Stammgäste wird es ein willkommenes Wiederhören und Erinnern geben. Virtuose Instrumentalsolisten warten auch in diesem Jahr mit Vertrautem und Unentdecktem auf.