Ludwig Thoma (1867 - 1921)
Ludwig Thoma (1867 - 1921)

Der Bauerndichter

Am 21. Januar 1867 in Oberammergau geboren, geht Ludwig Thoma als junger Anwalt bereits seinen schriftstellerischen Neigungen als Journalist und Satiriker nach. Mit Theaterstücken, Erzählungen und Romanen wird er bald über Bayern hinaus berühmt. Seine Lausbubengeschichten, Filser-Briefe, Komödien und Einakter machen ihn populär.

 

1915 aus dem Krieg kommend schreibt Thoma in der Bauernstube seines Landhauses (Titelfoto) Auf der Tuftn in Rottach die HEILIGE NACHT. Zwei Jahre später erscheint das Werk. Die  Weihnachtslegende nimmt eine Sonderstellung in seinem gesamten Schaffen ein und ist bis heute ungebrochen beliebt.

 

In seinen letzten Lebensjahren verfaßt der Thoma anonyme Hetzartikel im Lokalblatt. Am 26. August 1921 starb er in seinem Haus in Rottach. Als 1990 Thomas Autorenschaft hinsichtlich der unsäglichen Artikel feststeht, geriet sein Ruhm posthum ins Wanken.

Unbeschadet übersteht sein wohl innigstes und emotionalstes Werk HEILIGE NACHT alle Stürme der Zeit und bleibt weit über Bayerns Grenzen und unsere Tage hinaus beliebt.


Thomas Brief an die Taschner Mädln vom 14.12.2016
Thomas Brief an die Taschner Mädln vom 14.12.2016

Die Widmung

Thoma hatte auch eine weiche Seite. Kurz vor Weihnachten 1915 sendet er den ersten Teil der Heiligen Nacht den Töchtern seines verstorbenen Freundes Ignatius Taschner nach Mitterndorf bei Dachau: Liebe Maja und liebe Wuschi, diese Verse habe ich gemacht im Andenken an Euren lieben Vater und immer in der Vorstellung, wie er und ich zusammen damit ein Volksbuch hätten herstellen können. Im nächsten Jahr, wenn wir Alle noch leben, schicke ich Euch den Schluß. Ein fröhliches Weihnachten wünscht Euch Euer Ludwig. Am 26. Dezember 1916 sandte Thoma den zweiten Teil des Werks.


Die Idee zum Krippenspiel

1917 erscheint die Heilige Nacht mit Illustrationen von Wilhelm Schulz im Münchner Albert Langen Verlag. Über sein Werk schrieb Thoma einem Freund: Ich liebe dieses Buch auch; es ließ sich mühelos und von Herzen herunter dichten und war angeregt vom Schnee und stillen, sternenhellen Winternächten ... Wir wollten ein Krippenspiel machen: er (Anm.: Zeichner und Maler Ignatius Taschner) die Bilder, ich den Text. Dazu Musik von Max Reger – das wäre was geworden!

Enrico de Paruta griff Jahrzehnte später die Idee des Autors auf und setzte diese in seinen jährlichen Inszenierungen als szenisch-musikalisches Weihnachtsfestspiel um.


Presse 2023